15 Boulder Technik Tipps & Tricks für Anfänger

Bouldern macht spaß, stark und ist voll im Trend. Die Techniken lassen sich natürlich erlernen – denn Übung macht den Meister. Ich gebe dir 15 hilfreiche Tipps an die Hand, die du als Anfänger unbedingt beachten solltest.

Die ersten Schritte bevor du loslegst

Aufwärmen beim Bouldern

Bevor du dich eine Wand hochhangelst, solltest du dich erst einmal gut aufwärmen und deinen Kreislauf in Schwung bringen. Seilspringen ist eine gute Aufwärmübung und bringt deinen Puls nach oben. Anschließend sollst du deine Bänder – Arme, Beine, Rücken – durch Kreise oder leichte Bewegungen dehnen. Das beugt Verletzungen vor und erzielt eine bessere Leistung. So nun aber bitte nicht die schwerste Route anpacken sondern erst einmal ein paar leichte Boulder klettern und dann ballern 😉

Route anschauen, dann loslegen

Bevor du eine Route oder Boulder hochkletterst, solltest du logisch an die Sache ran gehen und als erstes die Route lesen und Griffe und Tritte durchgehen, wie du die Bewegungen ungefähr ausführen möchtest. Baue dir deine Züge durchdacht auf – dies ist eine essenzielle Fähigkeit, die du mit der Zeit erwerben wirst -, denn dies hilft dir, die die Route effizient und schnell zu klettern. Falls du dennoch mal nicht weiter weißt, improvisiere einfach, beim nächsten Durchgang findest du schon eine Lösung.

Boulderschuhe – Ordentliches Schuhwerk

Das Schuhwerk ist die einzige Hardware die du benötigst. Mit Turnschuhen oder sonstigen Schuhen kommst du hier nicht weiter. Daher müssen ordentliche Boulderschuhe her. Diese kannst du dir natürlich in deiner Boulderhalle ausleihen. Beim Kauf von Boulderschuhen solltest du auf die Intensität und Level deiner Boulder-Tätigkeit achten. Ein klassischer Schuh für Anfänger ist der La Sportiva Boulderschuh mit dem du locker 1-2 Jahre auskommst wenn du ca. 2-3 mal wie Woche boulderst. Für weitere Boulder-Ausrüstung genügt ein Chalk und ein Chalkbag.

Top 3 Boulderschuhe

Andere Boulderer beobachten

Spinksen ist hier erlaubt und sogar sehr sinnvoll. Beobachte auch andere Boulderer um Tipps und andere Herangehensweisen zu erkennen. So kannst du dir Techniken und Bewegungsmuster abgucken. Denn der Mensch lernt vom zuschauen – aber bitte nicht von unbeholfenen Kletterern abgucken.

Wichtige Boulder Techniken

Aus den Beinen klettern

Viele Anfänger klammern sich mit letzter Kraft die Wand hoch und vergessen dabei eins – aus den Beinen zu klettern. Die Muskeln in unseren Beinen sind viel stärker und ausdauernder als unsere Arme. Daher solltest du dich eher aus den Beinen hochdrücken als dich mit den Armen hochzuziehen. Ebenfalls in den Phasen zwischen den Zügen sollte man zusehen, dass man sichrerer steht als hängt – hier auch besser die Arme lang machen, falls nicht anders möglich. Spar dir deine Kraft und Energie und versuche möglichst oft deine Beine zu verwenden.

Hüfte beim Bouldern eindrehen

Ich sehe so oft Leute an der Wand die sich von dieser nur abstoßen und deren Hüfte parallel zur Wand ist – auch Froschhaltung genannt. Hier verbrennst du viel Kraft, die du beim Bouldern benötigst. Daher merke dir folgenden Tipp: Hüfte beim Bouldern eindrehen. Dies ist eine sehr effiziente Technik. Man kann sich das in etwa so vorstellen. Die Hüfte beim Bouldern in einem ca. 90° Winkel immer an der Wand zu lassen. Ebenfalls das eindrehen des Rumpfes, der Beine und Füße sollte nicht missachtet werden. So kannst du die Reichweite der Arme besser regulieren.

Arm langmachen – und durchatmen

Wie auch das eindrehen der Hüfte, gehört das „Arm langmachen“ zu den wichtigen Skills beim Bouldern. Viele Anfänger beugen den Arm und versuchen sich so an die Wand zu ziehen. Dies kostet Unmengen an Kraft und schneidet sogar die Blutzufuhr des Unterarms ab. Also den gebeugten Arm vermeiden und stattdessen versuchen den Arm gestreckt zu lassen. Somit sparst du Kraft aus den Ober- und Unterarmen.

Aus der Schulter Bouldern

Für den Bewegungsablauf beim Bouldern ist es wichtig, dass du aus der Schulter und nicht aus den Armen kletterst. Sei dabei jedoch vorsichtig! Es kann schnell zu Problemen im Schultergelenk kommen, wenn diese falsch belastet wird.

Video: Boulder Einführung

Weitere Boulder Videos findest du hier.

Tipps für Zwischendurch

Kleine Pause für zwischendurch

Unterzuckert Bouldern geht gar nicht – daher ist es wichtig, dass du zwischendurch auch eine kleine Pause einlegst. Dein Körper wird es dir danken! Ebenfalls brauchen deine Muskeln eine kleine Erholung um neue Kräfte zu mobilisieren. Eine Banane zwischendurch ist super geeignet. Sie füllt die Energiereserven wieder auf und sorgt für neue Kräfte. Auch an Flüssigkeit für zwischendurch sollte gedacht werden. Aber bitte nicht mit vollem Magen Bouldern!

Tob dich aus

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So auch beim Bouldern. Jeder geht anders an eine Boulder-Route ran. Der eine mag es weniger experimentell und klettern die Züge mit einfachen Schritten, der andere liebt gewagte komplexe Züge um das Boulderproblem zu lösen. Es bleibt zu sage, dass es sich lohnt experimentierfreudig an die Route ranzugehen, denn das schult das Bewegungsgefühl und verbessert deine Kletterfähigkeit. Also, habe keine Angst vor Experimenten und gewagten Zügen.

Behalte dein Gleichgewicht im Auge

Kraft kann man trainieren und Klettertechnik kann man erlernen. Klettertechnik ist das A und O beim Bouldern und bedeutet, sich mit wenig Kraft effizient zu bewegen. Das heißt weniger aus den Armen klettern und dafür Füße und Beine sinnvoll zu nutzen. Dafür bekommst du mit der Zeit ein besseres Balance-Gefühl. Um dieses Gefühl jedoch zu verbessern, eignen sich Wände, die nicht überhängen und die Schwierigkeit darin besteht, kleine und schwere Griffe sowie Tritte zu nutzen um die Last auf den Füßen zu halten. Damit verbessert sich dein Balance-Gefühl was essentiell beim Bouldern ist.

Keine Hektik – Entspannt Bouldern

Sollte du mal an einer Route scheitern – und ja man scheitert des öfteren – bleibe entspannt und ärgere dich nicht! Geh an deine Grenzen, aber sei nicht gestresst, denn das wird dich hier und nirgendwo anders weiterhelfen. Bouldern ist schwer und das soll auch so bleiben.

Bouldertraining Tipps

Vergiss dein Training nicht

Training ist wichtig – und das sollte auch nicht vernachlässigt werden. Dazu kannst du verschiedenste Trainingsgeräte nutzen. Ich selbst setze eher auf das Training mit dem eigenen Körpergewicht. Dazu nutze ich verschiedenste Geräte, die in deiner Boulderhalle zu finden sind. Trainingsboard und Steckbrett, kommen dabei nicht zu kurz. Aber auch das Training an Klimmzugstange oder Sling Trainer setze ich oft ein. Liegestütze gehören zu den Basics jeden Kletterers. Trainiere mit bedacht und gehe gezielt an jede Muskelpartien ran.

Schwächen und stärken trainieren

Natürlich lässt sich alles antrainieren und man kann seine schwächen in stärken umwandeln. Egal ob Fingerkraft oder Beweglichkeit der Hüfte.Nur wie findet man seine Schwächen? Oft liegt der erste Gedanke in der Muskelkraft – bis zu dem Punkt wenn jemand anders eine sehr schwere Stelle ohne großen Kraftaufwand löst. Frage deine Kletterkollegen wo deine Schwächen liegen – denn oftmals erkennt man es selbst nicht direkt.

Aber auch Gutes lässt sich verbessern ….

Last but not least

Nach dem Bouldern Muskeln dehnen (Cool Down)

Ebenso wie das Aufwärmen, sollte man das abwärmen – auch Cool Down genannt – nicht vernachlässigen. Hier ebenfalls die Gelenke und Bänder gut ausdehnen.

Fazit

Diese Tipps stammen aus meinen eigenen Erfahrungen und jeder geht am Anfang anders damit um. Sicherlich gibt es noch weitere zahlreiche Tipps auf die du als Anfänger beachten solltest. Ich habe die 15 Tipps ausgewählt, da ich diese Fehler bei Anfängern immer wieder in der Boulderhalle wiederfinde. Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen und dir neue Möglichkeiten geben deine Boulder-Skills zu verbessern. Zum Schluss lässt sich sagen, dass alles mit der Zeit kommt und du natürlich nicht erwarten kannst, dass du nach ein paar mal Bouldern zum Profi wirst. Denn es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und Übung macht bekanntlich den Meister 😉

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